Banking-Grundlagen 15 Minuten Lesezeit Januar 2026

Dispozinsen verstehen & vermeiden: So entkommen Sie der Schuldenfalle

Was kostet der Dispo wirklich? Wie funktionieren Dispozinsen? Und vor allem: Wie vermeiden Sie die teure Schuldenfalle? Ihr kompletter Ratgeber mit Rechenbeispielen und Alternativen

Ringo Dühmke
Beitrag von:
Ringo Dühmke
Finanzexperte & zertifizierter Finanzberater (§ 34f GewO)

Das Wichtigste in Kürze

  • Dispozinsen sind teuer: Im Durchschnitt 9-11% p.a., manche Banken verlangen bis zu 14%
  • Schuldenfalle: Der Dispo ist nur für kurze Überbrückungen gedacht, nicht für Dauerbelastung
  • Günstige Alternativen: Ratenkredit, Rahmenkredit oder 0%-Kreditkarte sind oft viel günstiger
  • Sofort handeln: Je länger Sie im Dispo bleiben, desto teurer wird es – raus aus der Dispo-Falle!

Was ist ein Dispositionskredit (Dispo)?

Der Dispositionskredit – kurz "Dispo" – ist ein eingeräumter Überziehungsrahmen auf Ihrem Girokonto. Er erlaubt es Ihnen, Ihr Konto bis zu einem bestimmten Betrag zu überziehen, ohne dass Überweisungen oder Lastschriften abgelehnt werden.

So funktioniert der Dispo

  • • Einmalige Einrichtung durch die Bank
  • • Rahmen meist 2-3x Monatseinkommen
  • • Automatisch verfügbar, wenn benötigt
  • • Keine Kündigung oder Genehmigung nötig
  • • Zinsen nur bei tatsächlicher Nutzung

Wofür ist der Dispo gedacht?

  • ✓ Kurzfristige Engpässe überbrücken
  • ✓ Ungeplante Ausgaben abdecken
  • ✓ Bis zum nächsten Gehaltseingang
  • ✗ NICHT für langfristige Finanzierung
  • ✗ NICHT als Dauerbelastung

Beispiel: So sieht ein Dispo in der Praxis aus

Anna hat ein monatliches Nettoeinkommen von 2.500€. Ihre Bank räumt ihr einen Dispo von 5.000€ ein (2x Monatseinkommen).

Kontostand vor dem Wochenende: +150€
Spontaner Einkauf am Samstag: -300€
Neuer Kontostand: -150€ (im Dispo)
→ Die Transaktion wird durchgeführt, Anna zahlt jetzt Dispozinsen auf -150€

Wie funktionieren Dispozinsen?

Dispozinsen werden täglich berechnet und vierteljährlich abgebucht. Sie zahlen nur Zinsen auf den tatsächlich genutzten Betrag und nur für die Tage, an denen Sie im Minus waren.

Die Berechnung der Dispozinsen

Formel zur Berechnung der Dispozinsen

Dispozinsen = (Betrag × Zinssatz × Tage) ÷ (100 × 365)
Alternative Schreibweise: (Betrag × Zinssatz × Tage) / 36.500
1
Betrag

Der durchschnittliche negative Kontostand (in Euro)

2
Zinssatz

Der Dispozinssatz Ihrer Bank (in Prozent p.a.)

3
Tage

Die Anzahl der Tage, an denen Sie im Dispo waren

Wichtige Merkmale der Dispozinsen

Tägliche Berechnung

Zinsen werden jeden Tag neu berechnet basierend auf Ihrem aktuellen Kontostand. Gehen Sie ins Plus, fallen sofort keine Zinsen mehr an.

Vierteljährliche Abbuchung

Die angefallenen Zinsen werden alle 3 Monate (quartalsweise) von Ihrem Konto abgebucht – meist am Ende eines Quartals.

Variable Zinssätze

Banken können den Dispozinssatz jederzeit anpassen. Sie müssen Sie aber mindestens 2 Monate vorher informieren.

Nur bei Nutzung

Sie zahlen nur Zinsen, wenn Sie den Dispo tatsächlich nutzen. Ein eingeräumter Dispo kostet nichts, solange Sie im Plus bleiben.

Dispozinsen berechnen: Rechenbeispiele

Schauen wir uns an, wie viel der Dispo in verschiedenen Szenarien wirklich kostet:

Beispiel 1: Kurze Überbrückung (10 Tage)

Szenario: 500€ im Dispo für 10 Tage

Betrag im Dispo: 500€
Dispozinssatz: 10% p.a.
Zeitraum: 10 Tage
Berechnung:
(500 × 10 × 10) ÷ 36.500
= 50.000 ÷ 36.500
= 1,37€
Ergebnis: Für eine kurze Überbrückung sind die Kosten überschaubar – nur 1,37€.

Beispiel 2: Ein Monat im Dispo (30 Tage)

Szenario: 1.000€ im Dispo für 30 Tage

Betrag im Dispo: 1.000€
Dispozinssatz: 10% p.a.
Zeitraum: 30 Tage
Berechnung:
(1.000 × 10 × 30) ÷ 36.500
= 300.000 ÷ 36.500
= 8,22€
Achtung: Für einen Monat zahlen Sie bereits 8,22€ – das entspricht fast 100€ pro Jahr!

Beispiel 3: Dauerbelastung (365 Tage)

Szenario: 2.000€ im Dispo für ein ganzes Jahr

Betrag im Dispo: 2.000€
Dispozinssatz: 10% p.a.
Zeitraum: 365 Tage (1 Jahr)
Berechnung:
(2.000 × 10 × 365) ÷ 36.500
= 7.300.000 ÷ 36.500
= 200€
SCHULDENFALLE!
Bei Dauerbelastung zahlen Sie 200€ Zinsen pro Jahr – ohne den Kredit auch nur einen Euro zurückgezahlt zu haben! Bei einem Ratenkredit wären es nur etwa 40-60€.
Betrag 10 Tage 30 Tage 90 Tage 365 Tage
500€ 1,37€ 4,11€ 12,33€ 50€
1.000€ 2,74€ 8,22€ 24,66€ 100€
2.000€ 5,48€ 16,44€ 49,32€ 200€
5.000€ 13,70€ 41,10€ 123,29€ 500€

Die 30-Tage-Regel

Als Faustregel gilt: Nutzen Sie den Dispo maximal 30 Tage am Stück. Alles darüber hinaus wird unverhältnismäßig teuer. Ab 90 Tagen sollten Sie dringend über günstigere Alternativen nachdenken!

Durchschnittliche Dispozinsen 2026

Die Dispozinsen variieren stark zwischen den Banken. Im Januar 2026 liegt der Durchschnitt bei etwa 9,5% bis 11% p.a. – hier die aktuelle Marktübersicht:

Bankentyp Durchschnitt Spanne Beispiele
Direktbanken
6,5-9% Oft günstiger ING: 6,99%
DKB: 7,50%
Comdirect: 8,95%
Sparkassen
9-12% Regional unterschiedlich Stark abhängig von
der jeweiligen
Sparkasse
Volksbanken
9-13% Regional unterschiedlich Stark abhängig von
der jeweiligen
Volksbank
Großbanken
10-14% Oft am teuersten Commerzbank: 11,25%
Deutsche Bank: 10,90%
Postbank: 12,45%

Geduldete Überziehung: Noch teurer!

Überziehen Sie Ihr Konto über den Disporahmen hinaus, fällt die sogenannte "geduldete Überziehung" an. Hier verlangen Banken oft 15-20% Zinsen!

Beispiel: Disporahmen 2.000€, Kontostand -2.500€
→ Erste 2.000€: normaler Dispozins (z.B. 10%)
→ Weitere 500€: geduldete Überziehung (z.B. 17%)

Warum sind Dispozinsen so teuer?

Viele Menschen fragen sich: Warum sind Dispozinsen so hoch, obwohl die EZB-Zinsen viel niedriger sind? Hier die Gründe:

1. Hohes Ausfallrisiko

Der Dispo ist ein unbesicherter Kredit ohne Sicherheiten. Die Bank trägt das volle Ausfallrisiko, wenn Sie nicht zurückzahlen können.

2. Unbegrenzte Laufzeit

Im Gegensatz zu Ratenkrediten gibt es keine feste Rückzahlungsfrist. Die Bank weiß nicht, wann sie ihr Geld zurückbekommt.

3. Sofortige Verfügbarkeit

Der Dispo ist jederzeit abrufbar ohne Antrag oder Wartezeit. Diese Flexibilität hat ihren Preis.

4. Verwaltungsaufwand

Die Bank muss das Konto täglich überwachen und Risikobewertungen durchführen. Das kostet Geld.

5. Quersubventionierung

Bei kostenlosen Girokonten verdienen Banken vor allem am Dispo – es finanziert andere kostenlose Services mit.

6. Gewohnheit & Trägheit

Viele Kunden vergleichen nicht und wechseln nicht – Banken können daher hohe Zinsen verlangen.

Vergleich: Dispo vs. Ratenkredit

Ein Ratenkredit ist aus Bankensicht viel sicherer:

  • ✓ Feste Laufzeit und Rückzahlungsplan
  • ✓ Bonitätsprüfung vor Auszahlung
  • ✓ Teilweise Sicherheiten (z.B. bei Autokrediten)
  • ✓ Planbare Rückzahlung für die Bank

Deshalb: Ratenkredite haben deutlich niedrigere Zinsen (meist 3-6%) als der Dispo (9-14%).

Die Dispo-Schuldenfalle erkennen

Der Dispo wird zur Schuldenfalle, wenn aus einer kurzfristigen Überbrückung eine Dauerbelastung wird. So erkennen Sie die Warnsignale:

7 Warnsignale für die Dispo-Falle

1
Sie sind dauerhaft im Minus

Ihr Konto ist seit mehr als 3 Monaten durchgehend im Dispo? ALARMZEICHEN!

2
Der Dispo wird immer höher

Statt zurückzuzahlen, rutschen Sie immer tiefer ins Minus? Die Spirale beginnt.

3
Sie nutzen den vollen Dispo aus

Ihr Kontostand liegt ständig am Limit Ihres Disporahmens? Höchste Gefahr!

4
Gehalt reicht nicht mehr

Nach dem Gehaltseingang sind Sie sofort wieder im Minus? Sie leben über Ihre Verhältnisse.

5
Zinslast wird größer

Die vierteljährliche Zinsbelastung verschlimmert das Problem immer mehr.

6
Sie vermeiden Kontoauszüge

Sie schauen nicht mehr auf Ihr Konto, weil Sie Angst vor dem Minus haben? Typisches Anzeichen.

7
Finanzielle Sorgen belasten Sie

Sie machen sich ständig Sorgen um Geld und schlafen schlecht? Handeln Sie JETZT!

Die Dispo-Spirale: So funktioniert sie

1
Kurze Überbrückung

Sie nutzen den Dispo für eine ungeplante Ausgabe – ganz normal.

2
Rückzahlung verschoben

Das Gehalt reicht nicht ganz – Sie bleiben noch einen Monat im Dispo.

3
Weitere Ausgaben

Eine neue ungeplante Ausgabe kommt dazu – Sie rutschen tiefer ins Minus.

4
Zinsen fressen auf

Die vierteljährlichen Dispozinsen werden abgebucht – das Minus wird größer.

5
SCHULDENFALLE

Sie kommen nicht mehr raus – Gehalt reicht nur noch zum Halten des Status quo.

Günstige Alternativen zum Dispo

Der Dispo ist fast immer die teuerste Finanzierungsform. Hier bessere Alternativen:

Ratenkredit

Beste Wahl
Vorteile:
  • ✓ Zinsen: meist 3-6% (statt 10%!)
  • ✓ Feste Raten = Planbarkeit
  • ✓ Automatische Rückzahlung
  • ✓ Festes Ende der Schulden
Nachteile:
  • • Bonitätsprüfung erforderlich
  • • Mindestbetrag (meist 1.000€)
  • • Auszahlung dauert 1-3 Tage
Wann sinnvoll?

Wenn Sie länger als 30 Tage im Dispo sind oder absehbar sein werden. Ab 1.000€ Kreditbetrag fast immer günstiger als Dispo!

0%-Kreditkarte (Ratenzahlung)

Für Käufe
Vorteile:
  • ✓ 0% Zinsen für 3-12 Monate
  • ✓ Flexible Ratenzahlung
  • ✓ Sofort einsatzbereit
  • ✓ Zusätzliche Käuferschutzrechte
Nachteile:
  • • Nur für Käufe, nicht für Bargeld
  • • Nach Aktionszeitraum: hohe Zinsen
  • • Verführt zu Mehrkonsum
Wann sinnvoll?

Für geplante größere Anschaffungen, die Sie in 3-12 Monaten zurückzahlen können. Beispiele: Hanson, Laptop, Waschmaschine.

Rahmenkredit (Abrufkredit)

Flexibel
Vorteile:
  • ✓ Zinsen: meist 5-8% (günstiger als Dispo)
  • ✓ Flexibel wie Dispo nutzbar
  • ✓ Nur Zinsen auf genutzte Summe
  • ✓ Jederzeit teilweise oder ganz zurückzahlen
Nachteile:
  • • Separater Antrag erforderlich
  • • Nicht alle Banken bieten es an
  • • Mindestbetrag meist 2.500€
Wann sinnvoll?

Als Dispo-Ersatz für Menschen, die flexible Liquidität brauchen, aber günstiger als Dispozins finanzieren wollen.

Notgroschen / Rücklagen

Präventiv
Vorteile:
  • 0% Zinsen!
  • ✓ Sofort verfügbar
  • ✓ Gibt finanzielle Sicherheit
  • ✓ Vermeidet Dispo komplett
Nachteile:
  • • Muss erst angespart werden
  • • Erfordert Disziplin
  • • Geld ist "blockiert"
Empfehlung:

Bauen Sie einen Notgroschen von 3 Monatsgehältern auf. Das ist die beste "Versicherung" gegen Dispo-Nutzung!

Option Zinsen Verfügbarkeit Flexibilität Bewertung
Dispositionskredit 9-14% Sofort Sehr hoch ★☆☆☆☆
Ratenkredit 3-6% 1-3 Tage Niedrig ★★★★★
Rahmenkredit 5-8% Nach Antrag Hoch ★★★★☆
0%-Kreditkarte 0% (befristet) Sofort Mittel ★★★★☆
Notgroschen 0% Sofort Sehr hoch ★★★★★

So kommen Sie raus aus dem Dispo

Sie stecken bereits tief im Dispo? Keine Panik! Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kommen Sie wieder raus:

Ihr 8-Schritte-Plan raus aus dem Dispo

1
Situation erfassen

Verschaffen Sie sich einen ehrlichen Überblick:

  • • Wie hoch ist Ihr aktueller Dispo?
  • • Seit wann sind Sie im Minus?
  • • Wie viel Zinsen zahlen Sie pro Monat/Jahr?
2
Haushaltsbuch führen

Dokumentieren Sie 4 Wochen lang alle Einnahmen und Ausgaben. Nutzen Sie eine App (z.B. Finanzguru, MoneyControl) oder Excel.

Ziel: Verstehen, wo Ihr Geld wirklich hingeht!
3
Einsparpotenziale finden

Identifizieren Sie unnötige Ausgaben:

✓ Ungenutzte Abos kündigen
✓ Günstigere Verträge (Handy, Strom, Internet)
✓ Weniger Essenslieferungen
✓ Impulskäufe reduzieren
4
Dispo umschulden

Beantragen Sie einen günstigen Ratenkredit zur Ablösung des Dispos:

  • • Vergleichen Sie Angebote (Check24, Smava, Verivox)
  • • Wählen Sie eine realistische Laufzeit (12-36 Monate)
  • • Nutzen Sie den Kredit AUSSCHLIESSLICH zur Dispo-Ablösung
Ersparnis: Statt 10% Dispo nur noch 4-6% Kreditzins!
5
Tilgungsplan einhalten

Bei der Umschuldung: Raten pünktlich zahlen. Bei direkter Rückzahlung: Jeden Monat einen festen Betrag zurückzahlen.

Beispiel-Tilgungsplan:
2.000€ Dispo ÷ 20 Monate = 100€ pro Monat zurückzahlen
6
Zusatzeinkommen generieren

Beschleunigen Sie die Rückzahlung durch zusätzliches Einkommen:

  • • Überstunden machen (falls möglich)
  • • Nebenjob oder Minijob
  • • Verkauf ungenutzter Gegenstände (eBay, Kleinanzeigen)
  • • Steuerrückerstattung direkt zur Tilgung nutzen
7
Dispo reduzieren lassen

Sobald Sie im Plus sind: Bitten Sie Ihre Bank, den Disporahmen zu reduzieren (z.B. von 5.000€ auf 1.000€).

Vorteil: Sie können nicht mehr so tief ins Minus rutschen!
8
Finanzpuffer aufbauen

Nach der Rückzahlung: Sparen Sie weiter, um einen Notgroschen aufzubauen. Ziel: 3 Monatsgehälter.

Geschafft! Sie sind raus aus der Dispo-Falle und haben finanzielle Sicherheit gewonnen.

Dispozinsen langfristig vermeiden

Sind Sie einmal raus aus dem Dispo, sorgen Sie dafür, dass Sie nie wieder reinrutschen:

Notgroschen anlegen

Legen Sie 3 Monatsgehälter als Notreserve auf ein Tagesgeldkonto. Das ist Ihr Airbag für ungeplante Ausgaben.

→ Beste Prävention gegen Dispo-Nutzung!

Haushaltsbuch führen

Behalten Sie Ihre Finanzen im Blick. Nutzen Sie Apps wie Finanzguru oder YNAB zur Budgetplanung.

→ Wer seine Ausgaben kennt, gerät nicht ins Minus!

Budget-Methode nutzen

Probieren Sie die 50/30/20-Regel: 50% Fixkosten, 30% Freizeit, 20% Sparen.

→ Gibt Struktur und verhindert Überausgaben!

Kontostand-Alarme setzen

Richten Sie Push-Benachrichtigungen ein, wenn Ihr Konto unter 200€ fällt.

→ Frühwarnsystem verhindert Überraschungen!

Dispo-Limit reduzieren

Lassen Sie Ihren Disporahmen auf 500-1.000€ begrenzen – oder ganz streichen!

→ Kann gar nicht erst tief ins Minus geraten!

Automatisches Sparen

Richten Sie einen Dauerauftrag ein: Direkt nach Gehaltseingang geht Geld aufs Sparkonto.

→ "Pay yourself first" baut Puffer auf!

Dispozinsen vergleichen & Bank wechseln

Ihr Dispo ist teuer? Ein Bankwechsel kann mehrere hundert Euro pro Jahr sparen:

Rechenbeispiel: Ersparnis durch Bankwechsel

Alte Bank (Sparkasse):
Dispozins: 11,5% p.a.
Durchschnitt im Dispo: 2.000€
Zinsen pro Jahr: 230€
Neue Bank (ING):
Dispozins: 6,99% p.a.
Durchschnitt im Dispo: 2.000€
Zinsen pro Jahr: 140€
Ersparnis durch Wechsel:
90€ pro Jahr
Bei 2.000€ Dauerbelastung

So vergleichen Sie Dispozinsen

1
Aktuellen Dispozins prüfen

Schauen Sie in Ihre Kontoauszüge oder im Online-Banking unter "Konditionen" / "Preis- und Leistungsverzeichnis".

2
Banken vergleichen

Nutzen Sie unseren Girokonto-Vergleich – dort sehen Sie die Dispozinsen aller Banken.

Tipp: Filtern Sie nach "Niedrige Dispozinsen" – meist sind Direktbanken günstiger!
3
Kontowechsel durchführen

Neues Konto eröffnen, Kontowechselservice nutzen (gesetzlich geregelt!), altes Konto kündigen. Mehr Details: Girokonto wechseln

Bank Dispozins Ersparnis bei 2.000€
(vs. 11,5% Durchschnitt)
ING 6,99% +90€/Jahr
DKB 7,50% +80€/Jahr
Comdirect 8,95% +51€/Jahr
Consorsbank 9,75% +35€/Jahr
N26 8,90% +52€/Jahr

10 Profi-Tipps zum Umgang mit dem Dispo

1

Nur für Notfälle nutzen

Der Dispo ist NICHT für geplante Anschaffungen oder Urlaub gedacht. Nur für echte Notfälle und maximal 30 Tage!

2

Sofort zurückzahlen

Sobald Geld aufs Konto kommt (Gehalt, Steurerückerstattung), ZUERST den Dispo ausgleichen – dann andere Dinge.

3

Alternativen prüfen

Brauchen Sie länger als 30 Tage? Sofort umschulden in einen Ratenkredit (3-6% statt 10%)!

4

Dispozins verhandeln

Fragen kostet nichts! Bitten Sie Ihre Bank um eine Zinssenkung – oft möglich bei guter Bonität.

5

Geduldete Überziehung vermeiden

NIEMALS über den Disporahmen hinaus gehen – dort zahlen Sie oft 15-20% Zinsen. Das ist Wucher!

6

Puffer aufbauen

Langfristig: 3 Monatsgehälter als Notgroschen ansparen. Dann brauchen Sie den Dispo gar nicht mehr.

7

Kontostand täglich checken

Schauen Sie jeden Tag kurz auf Ihr Konto (per App). So vermeiden Sie böse Überraschungen.

8

Dispo-Limit reduzieren

Lassen Sie Ihren Disporahmen bewusst klein halten (z.B. 1.000€ statt 5.000€). Weniger Versuchung!

9

Bank wechseln

Zahlen Sie mehr als 9% Dispozins? Wechseln Sie zu einer günstigeren Bank (ING: 6,99%, DKB: 7,50%).

10

Ehrlich zu sich sein

Wenn Sie dauerhaft im Dispo sind, ist das ein Zeichen für strukturelle Probleme. Holen Sie sich Hilfe (Schuldnerberatung ist kostenlos)!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viel Dispozinsen zahle ich?
Das hängt von drei Faktoren ab: (1) Ihrem Dispozinssatz (meist 9-14%), (2) dem Betrag im Minus und (3) der Dauer. Formel: (Betrag × Zinssatz × Tage) ÷ 36.500. Beispiel: 1.000€ für 30 Tage bei 10% = 8,22€ Zinsen.
Kann ich den Dispozins verhandeln?
Ja! Rufen Sie Ihre Bank an und fragen Sie nach einer Zinssenkung. Bei guter Bonität und langer Kundenbindung sind oft 1-2% Nachlass möglich. Als Argument: "Bank XY bietet 7%, Sie verlangen 11%."
Was ist besser: Dispo oder Ratenkredit?
Dispo: Nur für kurze Überbrückung (max. 30 Tage). Ratenkredit: Bei längerer Nutzung (ab 1 Monat) deutlich günstiger. Ratenkredite haben 3-6% Zinsen statt 10% beim Dispo – das sind bei 2.000€ über 1 Jahr 80-140€ Ersparnis!
Wie lange darf ich im Dispo bleiben?
Rechtlich gibt es keine Frist. Praktisch gilt: Maximal 30 Tage sind ok. Länger wird es unverhältnismäßig teuer. Ab 3 Monaten Dauernutzung kann die Bank den Dispo kündigen und Rückzahlung verlangen.
Was passiert, wenn ich den Dispo überziehe?
Bei Überziehung über den Disporahmen hinaus zahlen Sie die "geduldete Überziehung" mit oft 15-20% Zinsen. Die Bank kann auch Transaktionen ablehnen und Gebühren für Rücklastschriften (3-5€) berechnen. Bei wiederholter Überziehung: Dispo-Kündigung möglich.
Beeinflusst die Dispo-Nutzung meine Schufa?
Die gelegentliche Nutzung des Dispos beeinflusst die Schufa nicht negativ. Problematisch wird es bei: (1) Dauernutzung über Monate, (2) Überziehung über den Rahmen hinaus, (3) Dispo-Kündigung durch die Bank. Das kann Ihren Schufa-Score verschlechtern.
Kann die Bank meinen Dispo einfach kündigen?
Ja, der Dispo ist jederzeit kündbar – von beiden Seiten. Gründe für Kündigung durch die Bank: Verschlechterung der Bonität, Dauernutzung, wiederholte Überziehung. Die Bank muss die Kündigung begründen und Ihnen Zeit zur Rückzahlung geben (meist 30 Tage).
Welche Bank hat die niedrigsten Dispozinsen?
Im Januar 2026 sind Direktbanken am günstigsten: ING (6,99%), DKB (7,50%), Comdirect (8,95%). Filialbanken liegen meist bei 10-13%. Nutzen Sie unseren Girokonto-Vergleich für aktuelle Konditionen.

Raus aus dem teuren Dispo!

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