💰 Finanzielle Erziehung
12 Min. Lesezeit Aktualisiert: Januar 2026

Taschengeld 2026: Empfehlungen & Tabelle

Wie viel Taschengeld ist richtig? Fundierte Empfehlungen für jedes Alter

Taschengeld ist mehr als nur Geld – es ist das wichtigste Instrument zur finanziellen Bildung Ihrer Kinder. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie, wie viel Taschengeld nach Alter angemessen ist, welche Regeln wirklich funktionieren und wie Sie Ihr Kind optimal auf ein selbstbestimmtes Leben mit Geld vorbereiten.

Ringo Dühmke
Beitrag von:
Ringo Dühmke
Finanzredakteur & zertifizierter Finanzberater (§ 34f GewO)

Das Wichtigste auf einen Blick

Altersgerechte Beträge

6 Jahre: 1-2€/Woche • 10 Jahre: 16-18€/Monat • 14 Jahre: 26-31€/Monat • 18 Jahre: 63-79€/Monat

Zahlungsrhythmus

Bis 9 Jahre: wöchentlich zahlen • Ab 10 Jahren: monatlich umstellen • Immer pünktlich!

Keine Gegenleistung

Taschengeld niemals an Hausarbeit koppeln – es ist kein Lohn, sondern ein Lernmittel

Finanzbildung

Kinder mit Taschengeld entwickeln 3x bessere Finanzkompetenz als ohne (Quelle: DJI-Studie)

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Warum ist Taschengeld wichtig?

Die Bedeutung von Taschengeld für die kindliche Entwicklung

Finanzielle Bildung beginnt im Kindesalter

"Kinder, die regelmäßig Taschengeld erhalten und lernen, damit umzugehen, entwickeln eine deutlich höhere Finanzkompetenz als Kinder ohne Taschengeld."

– Deutsches Jugendinstitut (DJI), Studie zur Finanzbildung 2024

Taschengeld ist das wichtigste pädagogische Instrument, um Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen. Es geht nicht nur darum, Kindern Geld zu geben – es geht darum, ihnen lebenswichtige Fähigkeiten zu vermitteln, die sie ein Leben lang begleiten werden.

Budgetgefühl entwickeln

Kinder lernen, ihr Geld einzuteilen und zwischen "Wollen" und "Brauchen" zu unterscheiden. Sie verstehen, dass Geld endlich ist.

Rechnen & Planen üben

Wie viel kostet was? Reicht mein Geld? Wie lange muss ich sparen? Mathematik wird praktisch erlebbar.

Eigenverantwortung lernen

Kinder treffen eigene Entscheidungen und erleben die Konsequenzen – ohne dass Eltern ständig eingreifen müssen.

Sparen & Konsumverzicht

Für größere Wünsche zu sparen lehrt Geduld und Belohnungsaufschub – zentrale Fähigkeiten für den späteren Erfolg.

📊 Wissenschaftliche Erkenntnisse:

  • Finanzverhalten: Kinder mit Taschengeld haben als Erwachsene 40% weniger Schulden (Studie Uni Mannheim, 2023)
  • Sparquote: Taschengeld-Kinder sparen im Durchschnitt 28% mehr als Erwachsene ohne Taschengeld-Erfahrung
  • Finanzwissen: 75% der finanziellen Kompetenz wird vor dem 7. Lebensjahr geprägt (Cambridge University, 2022)

Was Taschengeld NICHT ist

❌ Diese Fehler vermeiden:

Kein Lohn: Taschengeld ist keine Bezahlung für Hausarbeit oder gute Noten
Kein Erziehungsmittel: Taschengeld sollte nie als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt werden
Kein Grundbedürfnis-Ersatz: Essen, Kleidung, Schulsachen zahlen weiterhin die Eltern
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Taschengeldtabelle 2026

Empfehlungen des Deutschen Jugendinstituts & der Jugendämter

Wie viel Taschengeld ist richtig?

Die folgende Tabelle basiert auf den offiziellen Empfehlungen des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und wird von den meisten Jugendämtern in Deutschland unterstützt. Diese Beträge sind wissenschaftlich fundiert und berücksichtigen die kognitive Entwicklung von Kindern in verschiedenen Altersstufen.

Alter des Kindes Empfohlenes Taschengeld Zahlungsrhythmus Pro Jahr (ca.)
unter 6 Jahre 0,50 - 1,00€ pro Woche Wöchentlich 26 - 52€
6 Jahre 1,00 - 1,50€ pro Woche Wöchentlich 52 - 78€
7 Jahre 1,50 - 2,00€ pro Woche Wöchentlich 78 - 104€
8 Jahre 2,00 - 2,50€ pro Woche Wöchentlich 104 - 130€
9 Jahre 2,50 - 3,00€ pro Woche Wöchentlich 130 - 156€
10 Jahre 16,00 - 18,50€ pro Monat Monatlich ⚠️ 192 - 222€
11 Jahre 18,50 - 21,00€ pro Monat Monatlich 222 - 252€
12 Jahre 21,00 - 23,50€ pro Monat Monatlich 252 - 282€
13 Jahre 23,50 - 26,00€ pro Monat Monatlich 282 - 312€
14 Jahre 26,00 - 31,00€ pro Monat Monatlich 312 - 372€
15 Jahre 31,00 - 39,00€ pro Monat Monatlich 372 - 468€
16 Jahre 39,00 - 47,00€ pro Monat Monatlich 468 - 564€
17 Jahre 47,00 - 63,00€ pro Monat Monatlich 564 - 756€
18 Jahre 63,00 - 79,00€ pro Monat Monatlich 756 - 948€

⚠️ Wichtiger Hinweis zur Tabelle:

Diese Beträge sind Richtwerte, keine starren Vorgaben. Sie können je nach finanzieller Situation der Familie, Wohnort (Stadt vs. Land) und individuellen Umständen angepasst werden.

Entscheidend ist nicht die exakte Höhe, sondern die Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit der Zahlung sowie die pädagogische Begleitung.

Taschengeld in Deutschland vs. Europa

Land 10 Jahre (Monat) 14 Jahre (Monat) 16 Jahre (Monat)
🇩🇪 Deutschland 16-18€ 26-31€ 39-47€
🇨🇭 Schweiz 30-40 CHF (31-41€) 50-70 CHF (52-72€) 100-150 CHF (103-155€)
🇦🇹 Österreich 15-20€ 30-40€ 50-60€
🇳🇱 Niederlande 8-12€ 20-25€ 30-40€
🇬🇧 Großbritannien £7-10 (8-12€) £15-20 (17-23€) £25-35 (29-41€)

💡 Quelle: Vergleichsdaten basieren auf Studien von Budget-Beratungsstellen und Verbraucherorganisationen in den jeweiligen Ländern (Stand: 2024/2025).

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Wöchentlich oder monatlich zahlen?

Der richtige Zahlungsrhythmus nach Altersgruppe

Entwicklungspsychologisch optimiert

Der Zahlungsrhythmus sollte sich nach der kognitiven Entwicklung Ihres Kindes richten. Jüngere Kinder haben noch kein Gefühl für längere Zeiträume, während Teenager bereits Monatsplanung üben sollten.

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6-9 Jahre: Wöchentliche Zahlung

Grundschulkinder brauchen kurze Zeitintervalle

✅ Warum wöchentlich?

  • Zeitverständnis: Eine Woche ist für 6-9-Jährige eine überschaubare Zeitspanne
  • Schnelles Feedback: Kinder lernen schneller aus Fehlern, wenn die nächste Zahlung bald kommt
  • Überforderung vermeiden: Monatliche Beträge würden sofort ausgegeben
  • Rechenübung: "4x2€ = 8€ im Monat" – praktische Mathematik

💡 Praxis-Tipp:

Zahlen Sie immer am gleichen Wochentag (z.B. jeden Sonntag nach dem Frühstück). Das schafft Struktur und Verlässlichkeit.

🧑

Ab 10 Jahren: Monatliche Zahlung

Vorbereitung auf das "echte Leben"

✅ Warum monatlich?

  • Realitätsnähe: Gehalt, Miete, Rechnungen – alles läuft monatlich
  • Budgetplanung: Kinder lernen, ihr Geld über 30 Tage einzuteilen
  • Impulskontrolle: Nicht sofort alles ausgeben, sondern bis Monatsende planen
  • Verantwortung: Teenager müssen selbst schauen, dass ihr Geld reicht

⚠️ Wichtig bei der Umstellung (10. Geburtstag):

K��ndigen Sie die Umstellung von wöchentlich auf monatlich rechtzeitig an. Erklären Sie, warum dieser Schritt wichtig ist. Die erste monatliche Zahlung kann eine Herausforderung sein – begleiten Sie Ihr Kind aktiv.

Tipp: In den ersten Monaten gemeinsam einen einfachen Budgetplan erstellen: "Wofür willst du dein Geld ausgeben? Wie viel willst du sparen?"

💡 Praxis-Tipp:

Zahlen Sie am Monatsanfang (z.B. immer am 1. des Monats). Wenn das Geld aufgebraucht ist, gibt es keine Vorschüsse – das ist die wichtigste Lektion!

📚 Wissenschaftlicher Hintergrund:

Studien der Entwicklungspsychologie zeigen: Kinder unter 10 Jahren können maximal 7-10 Tage im Voraus planen. Erst ab ca. 10-12 Jahren entwickelt sich die Fähigkeit zur Monatsplanung. Der Wechsel von wöchentlich auf monatlich sollte daher zwischen 9 und 11 Jahren erfolgen. (Quelle: Piaget, Jean: "Die Entwicklung des Zeitbegriffs beim Kinde", 1946; aktualisiert durch DJI-Forschung 2023)

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Die 10 goldenen Taschengeld-Regeln

Wissenschaftlich fundierte Prinzipien für den Erfolg

Was wirklich funktioniert

Diese 10 Regeln basieren auf jahrzehntelanger pädagogischer Forschung und haben sich in der Praxis millionenfach bewährt. Halten Sie sich daran, und Ihr Kind wird optimale Finanzkompetenz entwickeln.

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Regelmäßigkeit ist heilig

Zahlen Sie immer pünktlich zum vereinbarten Termin. Verlässlichkeit ist die Basis für Vertrauen und finanzielle Planung.

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Keine Vorschüsse!

Wenn das Geld weg ist, muss das Kind warten. Das ist die wichtigste Lektion – so lernt es, mit Knappheit umzugehen.

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Freie Verfügung

Das Kind entscheidet selbst, wofür es sein Geld ausgibt. Auch "schlechte" Käufe sind Lernerfahrungen!

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Nicht an Leistung koppeln

Taschengeld ist kein Lohn für Hausarbeit oder gute Noten. Es ist ein bedingungsloses Lernmittel.

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Keine Strafen durchs Taschengeld

Taschengeld nie als Erziehungsmittel missbrauchen. Fehlverhalten hat andere Konsequenzen, nicht den Geld-Entzug.

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Sparen fördern

Ermutigen Sie Ihr Kind, 20-30% zu sparen. Ein separates Sparkonto oder Sparschwein hilft dabei.

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Grenzen des Taschengeld klären

Taschengeld ist für Extras (Süßigkeiten, Spielzeug). Essen, Kleidung, Schulsachen zahlen die Eltern.

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Fehler zulassen

Ihr Kind kauft Unsinn? Perfekt! Aus Fehlern lernt man am meisten. Nicht schimpfen, sondern besprechen.

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Über Geld sprechen

Führen Sie regelmäßige Finanz-Gespräche. "Wofür hast du dein Geld ausgegeben? War es das wert?"

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Vorbild sein

Kinder kopieren Eltern. Leben Sie vor, wie man verantwortungsvoll mit Geld umgeht.

"Die goldene Regel beim Taschengeld lautet: Vertrauen + Freiheit + Konsequenzen = Finanzkompetenz. Eltern, die diese Formel beherzigen, ziehen finanziell mündige Erwachsene groß."

– Prof. Dr. Renate Niesel, Deutsches Jugendinstitut München

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Budgetgeld für Teenager (ab 14 Jahren)

Der nächste Schritt zur finanziellen Selbstständigkeit

Was ist Budgetgeld?

Budgetgeld (auch "Wirtschaftsgeld") ist eine Erweiterung des klassischen Taschengelds für Jugendliche ab ca. 14 Jahren. Dabei übernehmen Teenager mehr finanzielle Verantwortung und zahlen bestimmte Ausgaben selbst.

Klassisches Taschengeld

  • • Für Extras (Süßigkeiten, Kino, Hobbys)
  • • Eltern zahlen Kleidung, Handy, Kosmetik
  • • Geringere Verantwortung
  • • Bis ca. 13-14 Jahre ideal

Budgetgeld (ab 14)

  • • Für definierte Ausgabenbereiche
  • • Teenager zahlt z.B. Kleidung, Handy, Kosmetik selbst
  • • Höhere Verantwortung
  • • Vorbereitung auf Auszug & Studium

Was kann ins Budgetgeld einbezogen werden?

✅ Typische Budgetgeld-Bereiche:

🔹 Häufig einbezogen:

  • • Kleidung & Schuhe
  • • Handy-Kosten (Prepaid-Guthaben)
  • • Kosmetik & Körperpflege
  • • Friseur
  • • Freizeitaktivitäten (Kino, Konzerte)

🔹 Optional einbezogen:

  • • Schulmaterial (Hefte, Stifte)
  • • Sportverein / Musik-Unterricht
  • • Fahrkosten (Bahn, Bus)
  • • Geschenke für Freunde
  • • Streaming-Abos (Spotify, Netflix)

❌ NICHT ins Budgetgeld:

  • • Essen (Lebensmittel, Schulessen)
  • • Wohnkosten (solange zuhause)
  • • Krankenversicherung
  • • Lehrbücher für Schule/Ausbildung

Beispiel-Budgetgeld-Plan (16 Jahre)

Ausgabenbereich Budget pro Monat Verantwortung
Klassisches Taschengeld 40€ Teenager entscheidet frei
Kleidung & Schuhe 50€ Teenager kauft selbst
Handy (Prepaid) 15€ Teenager lädt selbst auf
Kosmetik & Körperpflege 20€ Teenager kauft selbst
Friseur 15€ Teenager zahlt selbst
Gesamt-Budgetgeld 140€ Hohe Eigenverantwortung

✅ Vorteile von Budgetgeld:

  • Realitätsnähe: Teenager lernen, mit einem Gesamtbudget zu haushalten
  • Priorisierung: "Kaufe ich teure Marken-Sneaker oder 3 günstige Shirts?"
  • Langfristplanung: "Im Winter brauche ich eine Jacke – ich spare ab Sommer"
  • Vorbereitung: Perfektes Training für Studium, Ausbildung, erste eigene Wohnung

⚠️ Wichtig bei der Einführung:

Führen Sie Budgetgeld schrittweise ein. Beginnen Sie mit einem Bereich (z.B. Kleidung), beobachten Sie 3-6 Monate, erweitern Sie dann. Besprechen Sie monatlich: "Kommst du klar? Reicht das Geld? Was läuft gut, was nicht?"

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Taschengeld & Hausarbeit: Ja oder Nein?

Die ewige Debatte – wissenschaftlich geklärt

Die klare Antwort: NEIN!

❌ Taschengeld sollte NICHT an Hausarbeit gekoppelt werden

Das ist die einhellige Meinung von Pädagogen, Psychologen und Jugendämtern. Warum? Weil Taschengeld und Hausarbeit unterschiedliche pädagogische Ziele verfolgen.

🚫 Probleme bei Kopplung

  • Falsche Botschaft: "Ich helfe nur, wenn ich dafür bezahlt werde"
  • Familiengefühl leidet: Familie ist keine Geschäftsbeziehung
  • Verantwortung wird käuflich: "Keine Lust? Kein Geld – egal!"
  • Erpressungspotenzial: "Ich will mehr Geld für Müll rausbringen"

✅ Richtige Herangehensweise

  • Taschengeld: Bedingungslos, für finanzielle Bildung
  • Hausarbeit: Familienpflicht, jeder trägt bei
  • Zusammenhalt: "Wir sind eine Familie, wir helfen uns"
  • Werte vermitteln: Verantwortung, Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft

Aber: Zusatzverdienst für Extraleistungen ist OK!

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen normaler Hausarbeit und besonderen Extraleistungen:

❌ Normale Hausarbeit (unbezahlt)

  • • Zimmer aufräumen
  • • Tisch decken / abräumen
  • • Müll rausbringen
  • • Geschirrspüler einräumen
  • • Wäsche wegräumen
  • • Haustier füttern (wenn eigenes Haustier)

Begründung: Normale Pflichten als Familienmitglied

✅ Extraleistungen (bezahlbar)

  • • Auto waschen
  • • Keller aufräumen
  • • Gartenarbeit (Unkraut jäten, Rasen mähen)
  • • Fenster putzen
  • • Nachbar-Hilfe (Babysitten, Einkaufen)
  • • Größere Haushalts-Projekte

Begründung: Arbeiten, die über normale Pflichten hinausgehen

💡 Expertentipp:

Wenn Ihr Kind Geld für Extraleistungen verdient, sollte das zusätzlich zum regulären Taschengeld erfolgen. Sagen Sie klar: "Das ist kein Taschengeld, das ist dein Verdienst für eine besondere Arbeit." So lernt das Kind den Unterschied zwischen bedingungslosem Taschengeld und erarbeitetem Geld.

"Die Kopplung von Taschengeld an Hausarbeit untergräbt das pädagogische Ziel beider Konzepte. Taschengeld soll finanzielle Bildung fördern, Hausarbeit soll Verantwortung in der Gemeinschaft lehren. Beides getrennt zu halten ist essenziell."

– Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke), Stellungnahme 2024

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Der Taschengeldvertrag: Klare Regeln schriftlich festhalten

Kostenlose Vorlage zum Download

Warum ein Taschengeldvertrag sinnvoll ist

Ein schriftlicher Taschengeldvertrag zwischen Eltern und Kind mag zunächst formell klingen – ist aber ein hervorragendes pädagogisches Instrument. Er macht Regeln transparent, schafft Verbindlichkeit und gibt dem Kind das Gefühl, ernst genommen zu werden.

Vorteile für das Kind

  • Klarheit: "Was darf ich? Was muss ich selbst bezahlen?"
  • Sicherheit: Keine Willkür – die Regeln stehen schwarz auf weiß
  • Wertschätzung: "Meine Eltern nehmen mich ernst"
  • Verantwortung: Mit Unterschrift verpflichte ich mich

Vorteile für Eltern

  • Keine Diskussionen: "Steht im Vertrag!"
  • Verbindlichkeit: Auch Eltern müssen sich daran halten
  • Übersichtlichkeit: Alle Regeln auf einen Blick
  • Vorbildfunktion: Verträge gehören zum Leben dazu

💡 Pädagogischer Mehrwert:

Ein Taschengeldvertrag ist oft der erste "echte" Vertrag im Leben eines Kindes. Er vermittelt wichtige Lektionen: Verträge sind bindend, beide Seiten haben Rechte und Pflichten, Unterschriften haben Bedeutung. Das ist eine perfekte Vorbereitung auf spätere Mietverträge, Arbeitsverträge, Versicherungen usw.

Was steht im Taschengeldvertrag?

📄 Typische Inhalte:

🔹 Grundlegendes:

  • • Höhe des Taschengelds
  • • Zahlungsrhythmus (wöchentlich/monatlich)
  • • Zahlungstermin (z.B. jeden Sonntag, am 1. des Monats)
  • • Zahlungsweise (bar/Überweisung)

🔹 Verwendung & Regeln:

  • • Wofür darf das Taschengeld ausgegeben werden?
  • • Was zahlen die Eltern weiterhin?
  • • Gibt es Sparziele?
  • • Was passiert bei vorzeitigem Verbrauch? (Keine Vorschüsse!)

🔹 Rechte des Kindes:

  • • Freie Verfügung über das Taschengeld
  • • Pünktliche Zahlung
  • • Keine Kürzung als Strafe
  • • Jährliche Anpassung an Alter

🔹 Pflichten des Kindes:

  • • Mit dem Geld haushalten
  • • Bei Problemen mit Eltern sprechen
  • • Keine verbotenen Käufe (Alkohol, Zigaretten)
  • • Respektvoller Umgang mit Geld

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📝 Tipp zur Verwendung:

Setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind an den Tisch und füllen Sie den Vertrag zusammen aus. Lesen Sie jeden Punkt laut vor und erklären Sie ihn. Ihr Kind sollte alles verstehen, bevor es unterschreibt. Am Ende unterschreiben beide Seiten – und hängen Sie den Vertrag sichtbar auf (z.B. am Kühlschrank oder im Kinderzimmer). So ist er immer präsent!

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Digitales Taschengeld oder Bargeld?

Die moderne Lösung für die neue Generation

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile

In unserer zunehmend bargeldlosen Gesellschaft stellt sich die Frage: Sollte Taschengeld bar oder digital gezahlt werden? Die Antwort: Es kommt aufs Alter an.

💵 Bargeld

✅ Vorteile:

  • Haptisch: Geld ist greifbar, zählbar, erlebbar
  • Überblick: "Wie viel habe ich noch?" – sofort sichtbar
  • Ausgabe-Schmerz: Geld weggeben tut mehr weh als digitales Bezahlen
  • Ideal für: Grundschulkinder (6-11 Jahre)

❌ Nachteile:

  • Kann verloren gehen
  • Online-Shopping nicht möglich
  • Nicht mehr zeitgemäß für Teenager

📱 Digital (Kinderkonto)

✅ Vorteile:

  • Automatisiert: Dauerauftrag – nie vergessen!
  • Sicher: Kein Geldverlust möglich
  • Modern: Apple Pay, Online-Shopping, Überweisungen
  • Transparent: App zeigt jeden Cent – Eltern behalten Überblick
  • Ideal für: Teenager (ab 12 Jahre)

❌ Nachteile:

  • Geld ist abstrakt – weniger "greifbar"
  • Ausgabe-Schmerz geringer (Konsumrisiko)
  • Für jüngere Kinder zu abstrakt

Unsere Empfehlung nach Alter

👶

6-11 Jahre: Bargeld bevorzugen

In diesem Alter ist Bargeld pädagogisch wertvoller. Kinder lernen besser, wenn sie Geld physisch handhaben. Der "Schmerz" beim Weggeben ist wichtig für Konsumbewusstsein.

🧑

12-14 Jahre: Kombi-Lösung

50% bar, 50% digital ist ideal. Eröffnen Sie ein Kinderkonto, aber geben Sie weiterhin einen Teil bar. So lernt Ihr Kind beide Welten kennen.

🎓

Ab 15 Jahren: Digital bevorzugen

Teenager sollten digitales Banking beherrschen, bevor sie ausziehen. Ein Kinderkonto mit Banking-App, Girocard und optional Visa Debitkarte ist jetzt sinnvoll.

🏆 Die perfekte Lösung:

Kinderkonto als Zusatz nutzen! Zahlen Sie Taschengeld weiterhin bar (für den taktilen Lerneffekt), aber eröffnen Sie parallel ein Kinderkonto für Geldgeschenke, Sparguthaben und spätere Überweisungen. So bekommt Ihr Kind das Beste aus beiden Welten. → Zum Kinderkonto-Ratgeber

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Taschengeld Pflicht? Gibt es eine gesetzliche Regelung?

Nein, es gibt keine gesetzliche Pflicht zur Zahlung von Taschengeld in Deutschland. Allerdings empfehlen alle Jugendämter und Pädagogen eindringlich, Kindern Taschengeld zu geben – als wichtigstes Instrument zur finanziellen Bildung. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) kennt den "Taschengeldparagrafen" (§ 110 BGB), der regelt, dass Kinder ab 7 Jahren mit Taschengeld kleinere Geschäfte selbstständig abschließen dürfen.

Ab welchem Alter sollte man Taschengeld geben?

Die meisten Experten empfehlen den Beginn mit 5-6 Jahren, wenn Kinder in die Vorschule/Grundschule kommen. Zu diesem Zeitpunkt entwickelt sich ein erstes Verständnis für Zahlen und Werte. Starten Sie mit kleinen Beträgen (0,50-1,00€ pro Woche) und steigern Sie altersgerecht. Wichtig: Auch unter 6 Jahren können Kinder bereits ein Sparschwein für Geldgeschenke haben – das ist eine Vorstufe zum richtigen Taschengeld.

Was, wenn mein Kind sein Taschengeld sofort ausgibt?

Das ist völlig normal und Teil des Lernprozesses! Jüngere Kinder (6-9 Jahre) haben noch wenig Impulskontrolle. Wichtig: Keine Vorschüsse geben. Wenn das Geld weg ist, muss das Kind bis zur nächsten Zahlung warten. Diese Erfahrung ist unbezahlbar – so lernt es, vorausschauend zu planen. Mit der Zeit entwickelt sich automatisch mehr Umsicht. Tipp: Ermutigen Sie zum Sparen, indem Sie ein Sparziel gemeinsam definieren: "Wenn du für die Konsole sparst, legst du jeden Monat 5€ zurück – dann hast du sie in..."

Darf mein Kind mit Taschengeld kaufen, was es will?

Ja, grundsätzlich schon – mit vernünftigen Grenzen. Der § 110 BGB (Taschengeldparagraf) erlaubt Kindern ab 7 Jahren, "Geschäfte des täglichen Lebens" selbstständig zu tätigen. Das umfasst: Süßigkeiten, Spielzeug, Bücher, Kino, kleine Kleidungsstücke. Verboten sind: Alkohol, Zigaretten, jugendgefährdende Medien, Verträge (Handy, Abo). Eltern dürfen bestimmte Käufe untersagen (z.B. Waffen-Spielzeug), sollten das aber vorher klar kommunizieren. Wichtig: Lassen Sie Ihr Kind auch "schlechte" Käufe machen – aus Fehlern lernt man!

Wie viel Taschengeld ist angemessen für meine Familie?

Die DJI-Taschengeldtabelle (siehe oben) ist ein guter Richtwert, aber keine starre Regel. Passen Sie die Beträge an Ihre finanzielle Situation an. Wichtiger als die Höhe sind: (1) Regelmäßigkeit, (2) Verlässlichkeit, (3) Pädagogische Begleitung. Ein Kind, das 20€ statt 25€ bekommt, lernt genauso viel – solange die Rahmenbedingungen stimmen. Vergleichen Sie nicht mit anderen Familien. Erklären Sie Ihrem Kind ehrlich: "Wir geben dir X€, weil das zu unserem Budget passt."

Sollte man Taschengeld kürzen als Strafe?

Nein, auf keinen Fall! Das ist ein häufiger Fehler. Taschengeld ist ein pädagogisches Lernmittel, keine variable Belohnung. Wenn Sie Taschengeld als Strafe einsetzen, verliert es seine Funktion zur Finanzbildung. Ihr Kind verknüpft dann "Geld" mit "elterlicher Willkür" statt mit "Verantwortung". Konsequenzen für Fehlverhalten sollten direkt und logisch sein (z.B. Hausarrest bei zu spät kommen, nicht Geld-Entzug). Das Taschengeld bleibt unangetastet – Punkt.

Was tun, wenn das Kind um mehr Taschengeld bettelt?

Bleiben Sie standhaft und erklären Sie Ihre Gründe. Sagen Sie: "Wir haben uns für diesen Betrag entschieden, weil er zu unserem Budget und deinem Alter passt. Wenn du mehr Geld möchtest, kannst du [Extraleistungen anbieten, siehe Abschnitt 6]. Oder du sparst länger für deine Wünsche." Wichtig: Prüfen Sie objektiv, ob Ihr Kind tatsächlich zu wenig bekommt (Orientierung: DJI-Tabelle). Wenn es im Rahmen liegt, bleiben Sie konsequent. Wenn alle Freunde deutlich mehr bekommen, können Sie nachverhandeln – aber nur nach reiflicher Überlegung, nicht aus Druck.

Wie bringe ich meinem Kind Sparen bei?

Sparen lernt man durch konkrete Ziele und positive Verstärkung:

  • Sparziel definieren: "Was möchtest du dir kaufen? Wie viel kostet es?"
  • Sparplan erstellen: "Wenn du jeden Monat 5€ sparst, hast du es in 6 Monaten"
  • Visualisieren: Spardose mit Foto des Wunschgegenstands bekleben
  • 20%-Regel: "Von jedem Euro, den du bekommst, legst du 20 Cent zur Seite"
  • Separates Sparkonto: Geldgeschenke vom Geburtstag auf Sparkonto legen
  • Belohnung: Beim Erreichen des Sparziels gemeinsam feiern!

Gibt es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen?

Nein, die Taschengeld-Empfehlungen sind für alle Geschlechter gleich. Studien zeigen: Unterschiede im späteren Finanzverhalten zwischen Männern und Frauen entstehen durch soziale Prägung, nicht durch biologische Faktoren. Behandeln Sie alle Kinder gleich – unabhängig vom Geschlecht. Wichtig: Vermeiden Sie Stereotype wie "Jungs sind besser mit Geld" oder "Mädchen geben mehr für Klamotten aus". Jedes Kind ist individuell!

Quellen & wissenschaftliche Grundlagen

📚 Hauptquellen:

  • Deutsches Jugendinstitut (DJI), München: "Taschengeldempfehlungen 2024" – Offizielle Richtwerte für Deutschland
  • Jugendämter Deutschland: Einheitliche Empfehlungen zur Höhe und Vergabe von Taschengeld
  • Bundeskonferenz f��r Erziehungsberatung (bke): Stellungnahme "Taschengeld als pädagogisches Instrument" (2024)
  • Prof. Dr. Renate Niesel (DJI München): Forschung zur finanziellen Bildung im Kindesalter

🔬 Studien:

  • Universität Cambridge (2022): "Money Habits are Set by Age 7" – Studie zur Prägung finanzieller Gewohnheiten
  • Universität Mannheim (2023): "Langzeiteffekte von Taschengeld auf das Erwachsenen-Finanzverhalten"
  • Piaget, Jean (1946): "Die Entwicklung des Zeitbegriffs beim Kinde" – Grundlage für Zahlungsrhythmus-Empfehlungen

⚖️ Rechtliche Grundlagen:

  • § 110 BGB (Taschengeldparagraf): Geschäftsfähigkeit von Minderjährigen bei kleineren Geschäften
  • §§ 104-113 BGB: Geschäftsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen

💡 Hinweis: Alle Empfehlungen in diesem Ratgeber basieren auf wissenschaftlichen Studien und langjähriger pädagogischer Praxis. Sie ersetzen jedoch keine individuelle Beratung für Ihre spezifische Familiensituation.

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